Inklusion im Sportverein – Inklusionsteam entwickelt eigenes Trainingskonzept

Seit über einem Jahr findet das Training der Fußball Inklusionsmannschaft des ASV Sankt Augustin auf dem Sportplatz Granthamallee statt. 26 Kinder und Jugendliche mit und ohne Handicap nehmen am regelmäßigen Training aus dem gesamten Rhein Sieg Kreis teil und haben jede Menge Spaß zusammen. Mit einem eigenen entwickelten Trainingskonzept werden die Inklusionskicker/-innen individuell mit ihren Fähigkeiten in die Mannschaft integriert und gefördert. Im Moment finden außerhalb des Trainings immer wieder Freundschaftsturniere statt. Das nachhaltige Ziel sollte jedoch es sein, die Mannschaft in einem Verbandsligaspielbetrieb zu integrieren. So argumentieren Patrick Müller-Hirschmann (Sonderpädagoge) und Ralf Drinhausen (Abteilungsleiter Fußball), die die Mannschaft ehrenamtlich trainieren. Denn das Fußballspiel macht mehr Spaß und das Selbstbewusstsein wird gestärkt, wenn vor Publikum gespielt wird und es um was geht.

Aber nicht nur im Fußball findet man Inklusionsgruppen, sondern auch im Trainingsbetrieb des gesamten Vereins. So öffnete vor kurzem die Nordic Walking Gruppe ihre Türen für drei Teilnehmer mit Handicap aus der Wohngruppe Hephata. Inklusion findet man weiter in der Leichtathletik und auch im Kleinkinder und Kinderturnen. Zum Beispiel wird sich in „Kids in Action“ mit einem individuellen Trainingskonzept auf Kinder mit Handicap eingestellt und eine Integration ist selbstverständlich.

Auch im Bereich der älteren Bevölkerung entwickelte der Verein Projekte und Sportangebote, wie die Gymnastik im Sitzen und Bewegungs- sowie Entspannungskurse, die für Menschen mit Bewegungseinschränkungen geeignet sind. Wichtig dabei ist, dass allen Menschen die gleichberechtigte Teilhabe am sozialen Leben möglich ist und sie Kontakte aufbauen können.

Mit seinem Inklusionsprozess leistet der ASV Sankt Augustin einen konkreten und nachhaltigen Beitrag zur Realisierung von Inklusion vor dem Hintergrund des Artikels 30 der UN Behindertenrechtskonvention in der Gesellschaft. Denn Sport verbindet Menschen über alle Grenzen hinweg, Berührungsängste werden abgebaut und jeder wird mit seinen individuellen Fähigkeiten einbezogen. Menschen mit Handicap/Behinderung sollen wählen können zwischen speziellen und inklusiven Angeboten, insbesondere Kinder und Jugendliche mit körperlichen und geistigen Handicaps, sowie Kinder und Jugendliche mit Flucht- oder Migrationshintergrund und aus Verhältnissen mit besonders sozialen Schwierigkeiten. Daher lautet das Motto des ASV „Wir handeln inklusiv, initiativ und interkulturell“. Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.